Über das Möbelhaus der Zukunft
Der Online-Handel boomt – warum da noch ins Möbelhaus?
KS: Unsere Mitarbeiter sind mehr als Verkäufer, sie sind ausgebildete Berater. Das ist ein Mehrwert, den so kein reiner Online-Dienstleister bieten kann. Kunden, die zu uns kommen, erhalten einen Rundum-Sorglos-Service mit Antworten, die Hand und Fuß haben. Zum Beispiel: Wie wirkt sich die Einrichtung auf notwendige Anschlüsse aus? Welche Beleuchtung setzt die richtigen Akzente? Unsere Kunden gehen mit etwas Konkretem in der Hand nach Hause – das kann ein individueller Installationsplan sein oder ein Holzmuster für die weitere Planung.
Wird es 2030 noch Möbelhäuser geben?
KS: Da bin ich mir sicher. Ein Möbelhaus ist mehr als ein großes Warenlager. Wer ins Möbelhaus kommt, fühlt den Stoff, sieht wie das Holz wirkt. Kunden können sich ein untrügliches Bild von ihrer Einrichtung in Spe machen. Das ist bei Möbelstücken, die einen zentralen Platz im Raum einnehmen, wesentlich wichtiger als bei kleinen Deko-Artikeln, die schnell versandt sind. Umtauschen ist bei raumprägenden Möbeln nicht so einfach. Da muss man sich bei der Optik sicher sein, bevor man sich an die Planung macht. Und auch da ist man am Ende froh, Experten mit jahrelanger Erfahrung an der Seite zu haben.
Was müssen Möbelhäuser in Zukunft leisten können?
KS: Möbelhäuser müssen auch in Zukunft ihre Trümpfe ausspielen. Das ist vor allem das Erlebnis vor Ort und ein stabiles und vertrauensvolles Netzwerk aus Händlern, Lieferanten und Monteuren. Wer schon mal eine Küche geplant hat, weiß, wie wertvoll ein Ansprechpartner vor Ort, eine reibungslose Lieferung und eine fachmännische Montage sind.
Was kann Möbel Schröter, was IKEA und Co. nicht können?
KS: Wir bewahren Tradition und denken regional. Das kann man von Möbelriesen nicht unbedingt behaupten. Wir sind ein familiengeführtes Unternehmen in der dritten Generation. Wir leben hier und wissen genau, worauf die Menschen in der Region Wert legen. Letzte Woche bekam ich zum Beispiel Post von einer 92-jährigen Kundin, die sich nach der Wende eine Vitrine bei uns gekauft hat. Auch wenn dann noch vieles hinzukam… die Vitrine steht noch. Das freut mich. Das ist unser Anspruch. Wir liefern keine Wegwerfware, sondern solide und robuste Möbel, die modern sind, aber nicht zu extravagant.
Alles wird durchdigitalisiert – was heißt das für Möbelhäuser?
KS: Digitalisierung heißt für uns vor allem, Menschen zu unterstützen. Die Technik soll Prozesse erleichtern und beschleunigen, wo es wirklich nützt. Möbeldienstleister wie wir werden unseren Kunden künftig immer wirklichkeitsnähere Planungsprogramme anbieten. Auch Terminvereinbarungen über das Smartphone und Tablet gehören zum digitalen Fortschritt. Wenn es unseren Kunden und unseren Mitarbeitern das Planen erleichtert, ist der Sinn hinter der Digitalisierung erfüllt. Auch intern beschleunigen sich die Abläufe. Das ist ein Prozess, der in vollem Gange ist. Einheitliche IT-Systeme zwischen Möbelhäusern und Herstellern zum Beispiel wirken sich am Ende auch positiv auf unsere Kunden aus, da Aufträge noch schneller bearbeitet werden können.